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Tierische Action-Geschichte

 Die junge Hündin Berry aus Hamburg folgt, gemeinsam mit der geheimnisvollen Katze Yoko und einem vermeintlichen Streuner namens Doozer, einer gefährlichen Spur. Sie entdecken Roboterbienen, mit denen die "Fellwechsler" offenbar die Tierwelt zerstören wollen. Berry gerät in ein spannendes Abenteuer voller Gefahren. Nicht nur die "bösen" Fellwechsler sind Gegner der Tiere, sondern auch eine Gruppe rebellischer Tiere. Berry muss sich immer wieder entscheiden, wofür sie kämpfen will - und wann es es besser ist auf Gewalt zu verzichten. Mein zehnjähriger Sohn findet das Buch toll, mich lässt es etwas zwiegespalten zurück. Für Kinder, die schon mit viel Text klarkommen, ist es super. Zum Vorlesen eher mühsam, weil die Abschnitte recht lang sind. Es gibt auch viel Blut, Krallen, Skelette und Gewalt - muss man mögen. Berry hingegen ist ziemlich pazifistisch. Sie darf Fehler machen und wird von ihren tierischen Mentorinnen und Mentoren super begleitet. Die junge Hündin ist

Schöne Geschichte, schale Erkenntnis

Elke, frisch studierte Theologin ohne Anstellung, verliert aus heiterem Himmel ihren Gottesbezug. Sie fühlt sich von Gott verlassen, kann keine geistlichen Texte mehr erinnern oder vorlesen. Vollkommen erschüttert beginnt sie, sich selbst, ihr Leben und natürlich ihren bisherigen Glauben zu hinterfragen. Sie schrammt durch alle bisher so sicheren Bereiche ihres Lebens und stößt auf diese eine, schreckliche Ereignis, das sie in ihrer Jugend schwer verletzt hat.  Die Geschichte ist leicht lesbar geschrieben, vermittelt bildlich die Gefühlswelt der Protagonistin und baut sich spannend und mit überraschenden Wendungen auf. Persönlich fand ich den Anfang wirklich toll, den Lauf der Geschichte ebenso... Aber die "Quintessenz" zum Thema Gott fand ich dennoch ernüchternd - auch wenn ich es ein wenig so erwartet hatte. Schönes Buch, gut zum Nachdenken... ich hätte Elke halt eine andere Erkenntnis gewünscht ;). PS: Es gibt in dem Buch eine Szene, die ich selbst pietätlos fand. Von ande

Gut genug

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Gut genug! Bu ch mit 40 Andachten von Kate Bowler und Jessica Richie Weshalb machen wir uns eigentlich so abhängig davon, wie andere uns bewerten? Wie bewerte ich mich selbst, und welchen Wert habe ich in Gottes Augen? Von dem Buch, das 40 Andachten zum Thema "Gut genug!" verspricht, habe ich mir intensive Gedanken zu den genannten Fragen erwartet. Das Buch hat mich ein bisschen enttäuscht, mag aber andere Lesende trotzdem sehr bereichern. In den ersten Andachten ging es mir um viel zu viele Themen, die Illustrationen passten - meinem Empfinden nach - nicht so recht zum jeweiligen Tagesschwerpunkt. Es gab dennoch immer eine interessante Idee zu entdecken, insgesamt sprachen mich die Themen aber nicht so recht an. Entgegen meiner Erwartung kratzten die Texte oft nur an der Oberfläche und lieferten eher Standard-Antworten. Etwa ab der Hälfte des Buches nahm die Sache aber Fahrt auf. Obwohl ich insgesamt nicht unbedingt das Thema "Gut genug!" in dem Buch wiederfinden k

Zwischen Sumpf und Marschland

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Wie rezensiert man einen Platz 1 Spiegel-Bestseller? "Der Gesang der Flusskrebse" von Delia Owens war das vorletzte Buch, das ich im Dezember 2022 gelesen habe. Es war ein Coverkauf - jemand hatte mir einen Gutschein für ein Drogeriegeschäft geschenkt, und ich wurde in der Freizeitabteilung fündig. Die verträumt wirkende Landschaftsfotografie auf der Titelseite hat mich angesprochen. Diese spiegelt sich auch tatsächlich  im Roman wieder. Ich habe das Buch  gern gelesen und mochte es, wie tief ich in die beschriebene Landschaft hineingenommen wurde. Natur und ich, das ist ❤️ - deshalb also war es wunderschön, das Buch zu lesen. Aber: die Menschen! 🙂 Doch, die Protagonistin, Kya, war sympathisch, und vieles von ihrer charakterlichen Entwicklung für mich nachvollziehbar. Die Geschichte spielt in den 1970ern. In (anfangs für mich verwirrenden) Zeitsprüngen erleben Lesende die dramatische Kindheit des Mädchens mit - es geht um Armut, häusliche Gewalt, überforderte Eltern, Alkohol

Die Macht der Technik

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  "Data Leaks" - Wer macht die Wahrheit? Kennt ihr dieses Gefühl, auf den letzten paar Seiten eines Buchs angekommen zu sein und zu denken: Die können das doch jetzt unmöglich in diesen zwei verbleibenden Kapiteln noch aufklären...? Und plötzlich wird euch klar: Oh nein, das Buch ist der Anfang einer Reihe! Im Ernst, sowas muss man doch auf dem Cover vermerken, oder wenigstens im Klappentext! Abgesehen davon, dass ich dieses frustrierende Erlebnis bei "Data Leaks" hatte, finde ich das Buch super. Es liest sich schnell, weil die Schreibart flüssig und die Spannung gleichbleibend stark ist. Auch die Geschichte an sich ist rund (aber nicht abgeschlossen, argh! 😄). Zum Inhalt: Die Geschwister Prissy und Holden leben in einer perfekten Welt. Es gibt keinen Hunger mehr, keinen Krieg, keine Gewalt oder Umweltverschmutzung. Diese unschönen Dinge unserer Zeit gehören der Vergangenheit an. Diese "paradiesischen Zustände" verdankt man natürlich der Technologie. Die

Hallo neues Jahr!

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Eigentlich ist der Jahreswechsel ja nicht wirklich ein einschneidendes Ereignis, aber: es tut doch gut, ab und zu mal kurz Luft zu holen und zurück zu blicken, finde ich. Ein paar Tage zwischen Weihnachten und Silvester, in denen ich mein Tagebuch durchblättere, durch meine Handyfotos scrolle und staune, was so alles in den vergangenen 365 Tagen gesteckt hat. Im Jahr 2022 habe ich auch zum ersten Mal (fast) alle Bücher, mit denen ich mich beschäftigt habe, in einer Leseliste festgehalten. Das werde ich im neuen Jahr definitiv wieder tun. Insgesamt habe ich ca. 60 Bücher gelesen, die ich zum Teil auf Instagram rezensiert habe. Hier gibt´s eine Übersicht, grob geordnet nach Genre: Romane Gotland - M. Stavaric Das Café zwischen Himmel und Erde - M. Lucado Die Liebe ist nicht rosarot - E. Petrov Du bleibst an meiner Seite - Sh. Garlough-Brown Über uns die Nacht - A. Tahir Du, ich und die Farben des Lebens - N.C. Walker Chefvisite - A. Gralle Miss Merkel - D. Safier Wenn ich dich je vergess

Der arme Rudolph! Eine Vorlesegeschichte

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Quelle: https://pixabay.com/de/illustrations/gl%c3%a4nzende-nase-fliegende-rentiere-6352348/ Der arme Rudolph. Schon als kleines Rentierbaby wurde er belächelt. Klar, seine Mutter hatte ihn lieb. Rudolph ist das allerwunderbarste Rentierbaby der Welt, dachte sie. Wenn die anderen Rentiermütter ihren Kleinen mit einem abfälligen Lächeln bedachten, während sie sich unbeobachtetet fühlten, dann stellte sie sich einfach stolz neben ihn und sah sie herausfordernd an. Ihr seid doch nur neidisch, sagte ihr Blick, dass eure Kinder einfach nur gewöhnlich sind. Aber Mama Rentier konnte Rudolph nicht ewig beschützen. Spätestens, als Rudy in den Rentierkindergarten gehen musste fing es an: Die anderen Kitze lachten ihn aus. Sie machten Witze über ihn. Sie ließen ihn nicht mitspielen. Schon wenn er morgens durch das Gatter trottete ging es los: "Guckt mal, da kommt Rudolph! Leuchtenase! Glühbirne! Mutantenkarotte!" Das einzige Spiel, bei dem Rudolph mitmachen durfte, war Verstecken. Wer w